Shopping und Wohnen 04-02-2014

Wieder ist eine Woche vergangen und es hat sich viel getan. Wir sind mittlerweile 4 Wochen in Richmond.

Die in Deutschland vorbereiteten Dinge wie z.B. Geldüberweisung funktionieren reibungslos (von einigen Kleinigkeiten, wie eine sich als langsam arbeitende Einrichtung des öffentlichen Lebens die für eine regelmäßige Zahlung zuständig ist, mal abgesehen) und wir richten uns hier mehr und mehr gemütlich ein.

Die wohl brennendste Frage wo wir demnächst wohnen werden hat sich letzte Woche dank einiger lieben Menschen geregelt – unser neues Home ist dann in Gayton Station in Richmond, also nahe zum Shoppingcenter (trotzdem Auto fahren!). Zwei Garagen (im Hochsommer wie auch im Winter und bei Regen einfach nur toll – also immer toll), 4 Zimmer (davon ein Hauptschlafzimmer und ein größerer Raum, der meine tägliche Wirkungsstätte wird) sowie zwei kleinere Räume und im Erdgeschoss ein Frühstücksbereich, der morgens durch die Fenster im Dach hell beleuchtet wird. Einiges zu diesem Thema: In der Regel ist die Nähe zu einer guten Schule dafür zuständig wie der Mietpreis und die Hauskosten für Neubauten sich darstellen / entwickeln. Gute Schule – mehr Kosten für Miete. Davon wird dann der Schulbezirk sozusagen unterstützt. Das Umfeld ist dann entsprechend. Somit ist also die Nähe zu einer (guten) Schule auch bestimmend für die (gute) Nachbarschaft. Nein, ich werte hier nicht, versuche nur zu erklären wie das in USA zusammenhängt. Die Nähe zu Shoppingcentern oder Entfernung zu „Hauptstraßen“ ist sicher auch ein Kriterium für die entsprechende Wohngegend.

Mit unserem Vermieter fühlen wir uns wohl – er hat sich schnell für uns entschieden, wofür wir wirklich sehr, sehr dankbar sind. Das ist sozusagen ein Vertrauensvorschuss. (Wäre in Deutschland beim Mieten einer Wohnung ähnlich)

Nun wissen wir, dass wir noch ca 6-8 Wochen hier im Apartment wohnen werden (und meine Kristallschädel nun im Lagerhaus auf mich warten L). Um uns die Zeit hier gemütlich zu machen und uns auf den Umzug in das Haus vorzubereiten gab es einen Shopping-Trip zum IKEA – 86 miles entfernt. Wir wissen nun, welches Bett (King Size ca 2×2 Meter) wir uns gönnen werden und haben eine Idee für die zusätzliche Wohnzimmereinrichtung. Dazu mussten wir ja vorher wissen wo wir hinziehen werden, damit die Möbel auch reinpassen. Mitgenommen vom IKEA haben wir uns zwei beziehbare Comforter (es gibt auch welche, die sind wie Tagesdecken und m.E. ziemlich schwer und groß – da schläft man normalerweise in einem King oder Queen Bett gemeinsam drunter) – wir haben die „gewohnte“ Variante gewählt, kurzum die TWIN-Auswahl, die sind dann für jeden von uns 220 cm lang und 162 cm breit – dazu dann die Bezüge und natürlich noch ein Set mit einem Bettlaken und 2 zusätzlichen Kissenbezügen – hier werden immer mehr als zwei Kissen im Bett benutzt. Die erste Nacht unter diesen Bettdecken war himmlisch! Genau richtig temperiert, sogar Frischluft von draußen durfte nun ins Schlafzimmer – vorher haben wir nämlich immer gefroren wenn das Fenster offen war.

By the way: Das es in der deutschen Sprache so viele Begriffe für ein ähnliches Ding gibt, war mir bis jetzt nicht bewusst – nehmen wir mal als Beispiel Müll (Alternativ Dreck, Unrat, Sperrmüll u.v.m.) – im englischen fällt es mir nun extrem auf. Waste, Litter, Trash……..

Auf dem Rückweg von IKEA haben wir einen kleinen Abstecher zum Aldi in Fredericksburg gemacht – hier gibt es viele schöne Produkte zu günstigen Preisen, wie auch in Deutschland (aber natürlich nicht ausschließlich die deutschen Produkte) Großeinkauf – zusätzlich zum Ikea Shopping, da hat der Kofferraum nicht mehr viel Luft gehabt.

Am Sonntag dann noch zu Best Buy um uns mit Filmen zu versorgen. Hier gibt es einen Dienst, der viele Filme und Serien zur Verfügung stellt und für die Bedienung haben wir uns dann einen Zugang erworben. Danach zum Fresh Market – das ist sozusagen ein Bioladen mit vielen weiteren schönen Dingen. U.A. Käsetheke, Fleischabteilung und Obst/Gemüse aus organischem Anbau. Mittlerweile haben wir in unserem Apartment einen guten Vorrat an Lebensmitteln, da mussten wir uns dann doch etwas einschränken beim Fresh Market J Für den Umzug brauchen wir bestimmt mehrere Autofuhren.

Beim Shoppen wird hier immer wieder nach Karten gefragt. Das System ist dann meist so, dass man sich online anmelden kann, dann bekommt man entweder eine Karte zugeschickt (zwei Anhänger für den Schlüsselbund und eine für die Scheckkartentasche – grins), bei IKEA haben wir uns die selbst ausgedruckt, oder die Karte wird online über eine App für das Smartphone zur Verfügung gestellt. An der Kasse dann die Karte oder den Barcode vom Smartphone vorzeigen und dann kann man damit Punkte sammeln oder bekommt einen Preisnachlass so dass die Lebenshaltungskosten erträglich werden. Zum Tanken gibt es außerdem Rabatt bei einigen Anbietern. Fazit: ohne geht gar nicht. Heutiges Tagespensum war also Karten auf dem Smartphone einrichten, die Zugänge via Internet vorher klären etc. In Deutschland konnte ich das noch vermeiden – hier ist das Standard. Habe schon ganze Schlüsselbunde mit zig Karten gesehen.

Die Shoppingzentren sind hier vielfältig – ich habe keine Ahnung, wie viele es in und um Richmond gibt – für eine Stadt, die circa so viele Bewohner wie der Stadtteil Bergedorf hat und für das riesige Umland (dann sind es ca 1,3 Mio Einwohner) sind es für mein Gefühl sehr viele. Der Vorteil: Es gibt irgendwie immer alles in der Nähe. Gut ist es trotzdem ein Auto zu haben ­– es sind meist viele Großpackungen zu transportieren, da wird ein Wocheneinkauf ziemlich schnell schwer und sperrig. Außerdem sind hier natürlich die Wege weiter – dafür stehen in der Regel immer ausreichend Parkplätze zur Verfügung.

Shopping ist hier meist auch am Sonntag möglich – bei den größeren Geschäften sogar rund um die Uhr.

Neulich bin ich in die City gefahren um einen Esoterik Laden zu besuchen – auf dem Rückweg habe ich dann eine Abbiegung zu früh genommen und wurde auf einer Nebenstrecke von meinem Navi zu einem Bahnübergang geführt. Dabei fiel mir auf – ich bin eigentlich mitten in der Stadt – aber davon ist in der Regel wenig zu sehen, bis auf wenige Strassenzüge ist es sehr ruhig hier.