Schnee in Richmond 29-01-2014

Natürlich stellt sich hier immer wieder die Frage: Was ist anders als bisher?

Hier nun ein paar Beispiele zu dem was m.E. nicht soooo anders ist als in Deutschland.

Schnee: Er ist genauso weiß, fällt genauso in Flocken vom Himmel und die Panik das Auto zu benutzen oder vor die Tür zu gehen ist, ist auch hier von Staat zu Staat verschieden. Der New Yorker wird vermutlich lächeln über den Richmonder (sorry liebe Leute) – der Münchner lächelt mit Sicherheit auch über den Hamburger – grins.

Okay – gestern hatten wir wieder Schneefall und ja es war ziemlich glatt auf der Straße. Deswegen wurde heute auch das Frühstück abgesagt zu dem ich gehen wollte. Doch wer weiß wozu das gut war? –Vielleicht um jetzt darüber zu berichten.

Gestern Abend haben wir die Gelegenheit genutzt und sind zur Library gefahren. Das System ist ähnlich den Hamburger öffentlichen Bücherhallen – aber ich glaube komplett kostenlos (was es noch zu erforschen gilt). Und dort gibt es dankenswerterweise auch eine Gruppe von Menschen die die neue Sprache noch sprechen lernen wollen. Nennt sich Conversations Cafe, ist einmal pro Monat Mittwochs Abend und international besucht.

Aller Anfang ist schwer – ich bin überzeugt, das ist von Land zu Land leicht variierend aber ähnlich.

Wer nun glaubt in USA ist es schwerer als in Deutschland hat sich getäuscht (meine Meinung). Hier gilt es nur, andere Papiere zu organisieren. Die Social.Security-Number, ein Lichtbildausweis (Reisepass), gerne mit dem Visum! und ein Mietvertrag und man kann die Drivers License beantragen. Diese ist dann das offizielle Ausweisdokument. Auch wer aus einem anderen Staat innerhalb der USA umzieht muss sich eine neue Drivers License besorgen bzw. die alte umschreiben lassen. Sozusagen das Melderegister für die US Bürger.

Meine Social-Security-Number braucht etwas länger, ich habe eine abhängiges Visum, da braucht es 4 Wochen bis es bearbeitet wurde und dann nochmal die Zusendungszeit. Dann brauche ich eine Drivers License und schon darf ich mir ein Auto kaufen und es versichern – in einem Land, in dem man auf das Auto angewiesen ist schon eine nette Herausforderung (Mietwagen ginge natürlich, der darf mit dem deutsche Führerschein gefahren werden – wer also mal in die USA ziehen möchte kann diese Möglichkeit in Erwägung ziehen und schon mal darauf sparen)

So, und zu guter Letzt was ist wichtig für ein relativ entspanntes Leben in den USA? –die Credit history. Dazu benötigt werden die Social-Security.Number, ein Lichtbildausweis und eine nette Bank, die auch bereit ist einen Account zu eröffnen (auch hier empfehle ich einige Ersparnisse zu haben – es ist immer gut, „Spielgeld“ zu haben, das als Grundstock auf dem Konto steht) Am Anfang gibt es eine Debit Card (damit zahle ich wie mit der EC-Karte in Deutschland) und Schecks (ja, das ist viele Jahre her und wir erinnern uns blass, das hatten wir auch mal). Und es gibt den Overdraft (Dispo) – den kann man extra abschliessen.

Und irgendwann darf man eine Credit Card beantragen – und damit auch bezahlen. Die Höhe der Belastung über die Credit Card variiert und wir wissen noch nicht was uns erwartet. Nehmen wir mal an, wir dürfen bis zu $3.000 ausgeben, dann sollten wir maximal $1.500 tatsächlich damit bezahlen und wenn wir in einem Monat mehr damit bezahlen wollen, dann müssen wir zwischendurch wieder auffüllen, also einen Betrag einzahlen. Ansonsten dürfen wir bis zum Ende des Monats warten und dann den vollen Betrag der auf der Credit Card belastet wurde einzahlen. Wie genau das dann funktioniert werde ich später mal berichten, noch haben wir nämlich keine Karte.

Doch warum ist das so wichtig hier alles richtig zu machen: wer nun keine oder wenig Bewegungen hat bekommt keine Quote auf die Credit History und zahlt bei Anschaffungen mehr Zinsen (wenn denn überhaupt möglich), oder die Anmietung eines Hauses wird ziemlich schwer.

Nun sind wir also beim Tiger, der sich im Kreis dreht – alles klar?

Aber m.E. ist das in Deutschland nur leicht anders – Haus-oder Wohnungsanmietung ist auch nur mit guten Unterlagen möglich, eine gute Kontoführung zu haben schafft auch in Deutschland Vertrauen bei Deinem Banker etc. Und eine Hypothek auf ein Haus gibt es nur mit einem entsprechenden Einkommen. Aus eigener Erfahrung kenne ich auch in vielen anderen Behördengängen den sich im Kreis-drehenden-Tiger.

Somit ziehe ich den Hut vor allen Menschen die ohne Unterstützung von Arbeitgeber und Familie bzw. Freunden den Weg in ein fremdes Land auf sich genommen haben und sich eine Existenz aufgebaut haben – mit Sprachbarrieren und in einer anderen Kultur.