Arztbesuche in Richmond

Nach 3 Jahren dachte ich es ist mal nötig einen Check zu machen. Ich gebe zu, davor hatte ich Respekt, da es hier so anders ist als in Deutschland.

Also Versicherung angerufen und gefragt – leider stellte sich heraus dass meine Unterlagen es nicht bis in die USA geschafft hatten.

Glücklicherweise wurde dieses Problem nach etlichen Emails und 2 Wochen Warten behoben und ich konnte nun meine Termine bei den Ärzten machen.

Der erste Termin war bei einem Allgemeinmediziner.

Das war schon was Besonderes. Zuerst alle Informationen abgeben, lange nicht mehr so intensiv über Operationen und Familienkrankheiten nachgedacht (hab ich das je?) Aber es wurde alles haarklein (und sehr geduldig) abgefragt und eingetragen in meine Datei (die natürlich nicht weitergeleitet wurde an die anderen Ärzte, was so viel heißt wie ich darf es bei jedem Arzt neu aufsagen), Diese Abfrage wird von einer Arzthelferin erledigt. Und vorher durfte ich noch meine Bekleidung bis auf die Unterhose ablegen und dann ein Operationshemdchen anziehen. Da fühlt man sich doch gleich viel wohler! Vor allen Dingen wenn die Öffnung nach vorne ist.

Außerdem hatte ich in dieser Praxis neben den allgemeinen Informationen und Untersuchungen wie Blutabnahme, Blutdruck etc. auch den Service dass ein Abstrich wegen möglichem Gebärmutterkrebs gemacht wurde. WOW – beeindruckend der dazugehörige ausklappbare Stuhl (Frau kann sich vorstellen was damit gemeint ist)

Mir wurden auch Empfehlungen für zwei weitere Ärzte gegeben wegen der Augen und der Haut (da war so ein kleiner Spot auf dem oberen Rücken der bedurfte näherer Ansicht) Das ganze wurde mir dann über das Patienten Portal geschickt. Ebenso das Ergebnis der Untersuchung (natürlich alles bestens).

Nach 1,5 Stunden war ich wieder raus um auf dem Weg zum Check Out noch eine freundliche Geste der Ärztin mitzunehmen: „Wenn man das erste Mal hier ist, sieht man in der Regel keinen Arzt“ – schmunzel.

Der zweite Termin dann bei der Augenärztin:

Hey, das ist mit Optiker und allen technischen Schickimicki – natürlich aus Deutschland importiert.

Auch hier langwierige Untersuchungen und liebevolle Erklärungen neben netten Gesprächen über den geplanten Trip nach Deutschland der Arzthelferin. Nein, kein Hemdchen. Diesmal durfte ich sogar die Ärztin sehen die mir dann aufgrund meiner immer wieder auftauchenden Kopfschmerzen / Migräne eine Computerbrille verschrieben hat. Mal schauen was die Versicherung dazu sagt. Die Brille hilft jedenfalls.

Termin Nummer drei beim Hautarzt:

Ursprünglich bei einer Ärztin, die jedoch in einer Gemeinschaftspraxis arbeitet. Da wurde ich dann doch dem jungen Dr. zugeschoben. Die Engel wissen schon warum, also nehmen wir das mal hin. Leider war der Gute nicht immer gut zu verstehen, aber dank der Arzthelferin (die natürlich alle meine Daten wieder auf das genaueste in den Computer eingegeben hat) hatte ich nach einer Weile alle Informationen zusammen.

Die Stelle auf dem Rücken wurde zur Biopsie geschickt und kam ohne Befund zurück. Nun werde ich mich mit Dingen „over the counter“ für 3 Wochen versorgen um die Wunde zu pflegen, Vaseline und Pflaster. Die Anleitung gab es natürlich auch dazu.

Und für die Warzen unter den Füssen (leider mittlerweile 10 Stück): Die wurden vereist, was nicht sehr angenehm war. Danach konnte ich noch gut laufen und habe noch neben dem Einkauf eine Runde in der Nachbarschaft gedreht. Leider fingen die Füße dann sehr an zu schmerzen. Das Ganze ist auch nach 4 Tagen noch teilweise schmerzhaft, insbesondere wenn man nur Socken auf hartem Fußboden trägt. In 2 Wochen dann anfangen mit speziellem Material (natürlich „over the counter“) den Herrschaften endgültig an den Kragen zu gehen.

Over the counter heißt: Ich bezahle das Verbandsmaterial und ist hier übliche Vorgehensweise. Noch jemand unzufrieden mit der deutschen Versicherung?

Ach ja, und diesmal wurde das Hemdchen auf dem Rücken verschlossen. Hab ich schon erwähnt dass die Hemdchen auch Größe 4xl bequem passen würden? Und das wo ich jetzt „M“ habe.